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Alaramstufe ROT: Zecken im Anmarsch

Alaramstufe ROT: Zecken im Anmarsch

Alarmstufe ROT: Zecken im Anmarsch

Frühlingszeit - die ersten Sonnenstrahlen wärmen schon, die Vögel zwitschern und bunte Blüten verjagen das Wintergrau. Auch im Verborgenen erwacht das Leben, darunter auch winzige, hungrige Zecken auf der Suche nach einer Blutmahlzeit. Zeckenstiche sind jetzt bei Spaziergängern und Hundebesitzern gleichermaßen gefürchtet. Eine ganzjährige Zeckenprophylaxe schützt die Vierbeiner vor schweren Erkrankungen.

Zecken können schwere Krankheiten übertragen

Zeckenstiche sind nicht nur unangenehm, sie können auch sehr gefährlich werden. Häufig sind Zecken Träger von Krankheitserregern, die sie beim Stechen und Blutsaugen übertragen. Je nach Zecken- und Erregerart sind für den Hund die Babesiose, die Anaplasmose, die Ehrlichiose, die Hepatozoonose und die Rickettsiose von Bedeutung. Hund und Mensch können beide an der Borreliose erkranken. Gefürchtet ist darüber hinaus die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine ernstzunehmende Hirnhautentzündung beim Menschen, die in seltenen Fällen auch beim Hund dramatisch verlaufen kann. Durch Zeckenstiche übertragene Infektionskrankheiten sind auch unter dem Begriff Tick-Borne Diseases bekannt. Verursacher sind Bakterien, Viren oder Parasiten.

Die Babesiose ist inzwischen in Deutschland heimisch

Eine ernstzunehmende Krankheit, die in Deutschland bei Hunden zunehmend und mit regionalen Schwerpunkten an Bedeutung gewinnt, ist die Babesiose. Erreger der Babesiose sind sogenannte Babesien (Babesia canis). Dabei handelt es sich um kleine, einzellige Parasiten, die in rote Blutzellen eindringen und sich dort vermehren. Die Blutzellen gehen zugrunde und es entstehen Entzündungs- und Abwehrreaktionen, welche für den Hund (lebens-)gefährlich werden können. Überträger der Babesiose ist die mittlerweile häufig vorkommende Auwald- oder Wiesenzecke (Dermacentor reticulatus), die zur Gattung der Buntzecken gehört.

Ursprünglich galt die Babesiose eher als Reisekrankheit. Durch die weitere Ausbreitung der Wiesenzecken gewinnen Erkrankungen durch Hundebabesien jedoch auch hierzulande zunehmend an Bedeutung. Studien belegen mittlerweile die flächendeckende Ausbreitung dieser Zeckenart auch in Deutschland. D. reticulatus ist etwa in Ostdeutschland die am häufigsten anzutreffende Zeckenart. Nach aktuellem Kenntnisstand ist auch Norddeutschland stark betroffen.

Zeckenprophylaxe ist unverzichtbar

Hat sich ein Hund mit Babesien angesteckt, treten die ersten Beschwerden in der akuten Form meist nach einer bis drei Wochen auf. Krankheitssymptome sind Fieber, Blutarmut, blass-gelbliche Schleimhäute, Muskelschmerzen und Schwächezustände, teilweise ist der Urin rot-bräunlich verfärbt. Auch eine Schädigung des Zentralnervensystems ist möglich. Es können Bewegungsstörungen und epileptische Anfälle auftreten. Die Symptome ähneln der menschlichen Malaria, deshalb spricht man auch von "Hundemalaria", allerdings handelt es sich um ganz unterschiedliche Erreger.

Die Babesiose ist schwierig zu behandeln und kann sogar tödlich enden. Umso wichtiger ist eine konsequente Zeckenprophylaxe. Geeignete Vorbeugemaßnahmen, etwa mit abwehrenden und abtötenden Präparaten, sollten entsprechend des Befallsrisikos für das Tier mit dem Tierarzt besprochen werden. Ein ganzjähriger Zeckenschutz ist auf jeden Fall empfehlenswert. Nicht umsonst wird D. reticulatus aufgrund seiner Aktivität an kalten Tagen (ab 4°C) auch Winterzecke genannt.

Nicht alle Zeckenschutzmittel sind gleich. Deshalb ist es wichtig, die Packungsbeilage sorgfältig durchzulesen und die jeweiligen Anwendungsempfehlungen genau zu beachten. Nur so wirken die Mittel so, wie sie sollen. Auch die Einhaltung ergänzender Hinweise ist wichtig - beispielsweise Wartezeiten oder das Abnehmen von Halsbändern vor dem Baden oder Schwimmen. (ots)

Quelle: Bundesverband für Tiergesundheit e.V.

Giftköder am Wegesrand…

Giftköder am Wegesrand…

Giftködern am Wegesrand: Potenziellen Gefahren im Garten vorbeugen

Immer wieder machen Meldungen über Giftköder die Runde, die gezielt ausgelegt werden, um Hunden zu schaden. Aber auch Gift, das eigentlich für Ratten bestimmt war, sowie einige Pflanzen stellen potenziell eine Gefahr dar. Der beste Schutz ist, seinen Hund zu trainieren, nichts in der Natur unaufgefordert zu fressen.

Auf seiner Gassirunde entdeckt der Hund ein schmackhaftes Stückchen Wurst – um Hunden zu schaden wurde es aber vorher mit giftigen Substanzen wie Rattengift behandelt. Giftköder wie diese sind für Hund und Halter oft nicht als solche zu erkennen. Es gibt nur einen trainierbaren Schutz, der für alle Arten von Giftködern greift: Der Hund darf den vermeintlichen Leckerbissen nicht einfach am Wegesrand aufsammeln. Hundetrainerin Sonja Meiburg-Baldioli hat sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt und das Buch „Anti-Giftköder-Training“ geschrieben.

„Im Grunde setzt sich das Anti-Giftköder-Training aus zwei bis drei Elementen zusammen“, erklärt die Expertin. „Der Hund lernt, dass er nichts am Wegesrand einfach aufnimmt, egal wie lecker es ihm erscheinen mag. Dazu gehört auch, dass er sich bereitwillig und schnell abrufen lässt, wenn sein Mensch eine potenzielle Gefahr entdeckt hat.“ Die Hundetrainerin rät davon ab, dem Vierbeiner seinen Fund hektisch wegzunehmen – das könnte ihn in Zukunft dazu verleiten, ihn lieber schnell herunterzuschlucken. „Ideal ist, wenn der Hund lernt anzuzeigen, dass er etwas gefunden hat“, ergänzt sie. „Dann hat der Halter die Gelegenheit, es sich in Ruhe anzusehen und er kann seinen Hund alternativ mit einem sicheren Leckerli belohnen. Durch die Belohnung verstärkt sich das gewünschte Verhalten.“

Wenn man beim Spaziergang einen Giftköder findet, sollte man ihn einpacken und ihn ebenso wie den Fundort bei der nächsten Polizeistelle melden. So können andere Hunde, aber auch Wildtiere geschützt werden.

Einmal gelernt schützt diese Erziehung den Hund auch im eigenen Garten. Hier werden zwar keine Giftköder zu finden sein, doch es gibt potenziell einige Pflanzen, die einem Hund schaden könnten. Zu den gefährlichen Blumen und Büschen gehören etwa Fingerhut, Oleander, Efeu, Kirschlorbeer und Rhododendron. Hunde werden diese Pflanzen nicht einfach fressen, mögen es aber schon, etwa auf einem Stöckchen herumzukauen oder in der lockeren Gartenerde zu buddeln. Auch einige Gemüse wie beispielsweise Zwiebeln, Knoblauch und unreife Tomaten sind schädlich. „Die goldene Regel ist, dass Ihr Hund nur frisst, was Sie ihm erlauben und nur dort buddelt, wo es für alle Beteiligten ungefährlich und erwünscht ist. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann Gemüse aber auch geschützt im Hochbeet anbauen“, so Meiburg-Baldioli.

Wenn der Hund doch etwas Falsches gefressen hat und Vergiftungserscheinungen zeigt, sollte man schnellstmöglich handeln. „In vielen Fällen reagiert ein Hund schon instinktiv richtig und übergibt sich sofort. Dadurch werden schwere Folgen verhindert. Weitere Symptome sind etwa plötzliche Schlappheit oder sogar Bewusstlosigkeit. Man sollte immer sofort einen Tierarzt aufsuchen, um potenzielle weitere Gefahren wie Organversagen auszuschließen“, erklärt die Hundetrainerin. „Wichtig ist hierbei, so viele Informationen wie möglich mitteilen zu können: Womit hat sich das Tier vergiftet? Wie viel wurde aufgenommen? Wann ist es geschehen? Welche Symptome zeigen sich?“ Auch bei den Giftnotruf-Nummern für die Humanmedizin können in diesen Fällen schnell wichtige Tipps und Hilfestellungen gegeben werden. Diese können etwa beim Tierportal Leben mit Heimtier eingesehen werden: https://www.leben-mit-heimtier.de/was-gibt-es-noch/wichtige-adressen/ IVH

Nur das Beste für Hund und Katze: Augen auf bei der Medikamentenwahl

Nur das Beste für Hund und Katze: Augen auf bei der Medikamentenwahl

Nur das Beste für Hund und Katze: Augen auf bei der Medikamentenwahl

Hund und Katze sind nicht mehr nur Haustier, sondern Freund und Familienmitglied. Geht es um das Wohlbefinden oder die Gesundheit ist der Tierarzt der wichtigste Ansprechpartner. Gerne greifen Tierhalter aber auch auf "Dr. Google" und auf einen überlieferten Erfahrungsschatz zurück. Das "gute, alte Hausmittel" ist mit positiven Emotionen besetzt und wird es schon richten. Das aber ist ein Trugschluss, der fatale Folgen für die behandelten Tiere haben kann.

Tierhalter unterschätzen, dass beliebte "Hausmittel" aus einer Zeit stammen, in der wirksame Medikamente noch nicht zur Verfügung standen. Also behalf man sich mit dem, was die Natur zur Verfügung stellte. Überlieferte Behandlungsmethoden wirken in der Regel jedoch nur schwach, unspezifisch oder gar nicht. Dennoch werden Hausmittel - im modernen Gewand - für nahezu jedes Problem angeboten.

Ob bei Herz- und Organerkrankungen aller Art, Husten, Dermatitis oder Parasitenbefall - es gibt fast nichts gegen das nicht auch ein Kraut gewachsen scheint. Am bekanntesten sind ätherische Öle, die wahre Wunder bewirken sollen. Auch Heilpflanzen aller Art werden große Wirkungen zugeschrieben. Prominentestes Beispiel sind Floh- und Zeckenmittel. Egal ob ätherische Öle, Knoblauch, Ultraschall-Halsbänder oder Bernsteinketten - die Bandbreite der vermeintlich wirksamen Naturmittel gegen diese Parasiten ist lang. Wissenschaftlich belegt ist diese Wirkung nicht.

Nun könnte man sich damit trösten, dass die Hausmittel vielleicht nicht unbedingt nützen, aber auch nicht schaden. Doch das ist der nächste Trugschluss. Zum einen ist die zuverlässige und sichere Parasitenbekämpfung essenziell für den Infektionsschutz von Hund und Katze, weil Zecken und Flöhe schwerwiegende Krankheiten übertragen können. Zum anderen steckt in der ungenauen Dosierung eine große Gefahr. Vor allem Katzen reagieren sehr empfindlich auf ätherische Öle, und hier speziell auf das beliebte Teebaumöl. In hohen Dosen sind teebaumölhaltige Pflegeprodukte aber nicht nur für Katzen, sondern auch für Hunde und Menschen giftig und stark allergieauslösend.

In der Dosierung liegt ohnehin ein grundsätzliches Problem der Hausmittel. Die Grenzen zwischen geringem bis keinem Nutzen zu erheblichen Schäden sind fließend. Auch die Wechselwirkungen einzelner Stoffe sind oft nicht erforscht oder dem Laien nicht bekannt. Dies gilt es auch bei Nahrungsergänzungsmitteln zu beachten. Spezifische Ergänzungsfuttermittel haben in bestimmten Lebensphasen von Hund und Katze durchaus ihre Berechtigung, sollten aber aus genannten Gründen nur in Absprache mit dem Tierarzt verabreicht werden.

Absolutes Tabu sind Mittel aus der menschlichen Hausapotheke. Vor allem rezeptfreie Schmerzmittel sind problematisch. Vergiftungen mit Acetylsalicylsäure, Paracetamol oder Diclofenac beispielsweise sind von Katzen bekannt, bei Hunden schlägt Paracetamol schon in geringen Mengen auf die Leber. Ibuprofen und Diclofenac schädigen den Magen-Darm-Trakt, was sich zum Teil in massiven Blutungen äußert. Für Tiere werden aus diesem Grund andere, für sie besser verträgliche, Schmerzmittel verwendet. Wegen der besonderen Empfindlichkeit von Hund und Katze sind entsprechende Tierarzneimittel zudem verschreibungspflichtig.

Wer in "Eigendiagnose" zu Mitteln aus der Hausapotheke oder zu nicht verschreibungspflichtigen Präparaten greift, verhindert zudem eine fachlich fundierte Diagnose durch den Tierarzt, mit oftmals fatalen Folgen. Tierarzneimittel sind tierartspezifisch erprobt und zugelassen. Auch darf ein "Hundemedikament" niemals ohne tierärztliche Beurteilung bei der Katze eingesetzt werden oder umgekehrt. Das gilt auch und vor allem für die Floh- und Zeckenprophylaxe.

Zugelassene Tierarzneimittel sind umfangreich geprüft und gewährleisten höchste Sicherheit. Man spricht dann von Evidenz. Herkunft und Hersteller eines Produktes sind klar ersichtlich, was die Transparenz deutlich erhöht. Seriöse Produkte sind in der Kommunikationsgesellschaft jedoch weniger präsent, da die Werbung und Information für Tierarzneimittel strikten Vorgaben unterliegt. Für verschreibungspflichtige Medikamente darf in der Öffentlichkeit nicht geworben werden. Es besteht ein Werbeverbot, vom dem nur medizinische Fachkreise ausgenommen sind. Der richtige Ansprechpartner ist hier für alle Fragen der Tierarzt. (bft)

Der perfekte Patient…

Der perfekte Patient…

Der perfekte Patient: Wie helfe ich dem Tierarzt, meinem Tier zu helfen?

Wenn ein Familienmitglied mit Fell, Federn oder Flossen krank wirkt oder verletzt ist, soll der Tierarzt oder die -ärztin möglichst schnell helfen. Dafür braucht das Praxisteam verschiedene Unterlagen und Informationen. Eine Checkliste für den Ernstfall, wenn es schnell gehen muss.

Die Katze keucht, der Wellensittich humpelt, der Hund hat ein angeschwollenes Auge – was auch immer dem eigenen Heimtier fehlt, man möchte es möglichst schnell in fachkundigen Händen wissen. Wer sich bereits vor einem Notfall um die wichtigsten Punkte kümmert, ist im Ernstfall gut beraten.

  1. Die richtige Tierarztpraxis vorab auswählen Tierhalter sollten möglichst vorab herausfinden, in welcher Praxis Hilfe zu erwarten ist, weiß Dr. Petra Sindern, Erste Vizepräsidentin des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt) und selbst Inhaberin einer Kleintierpraxis: „Es gibt mittlerweile reine Katzenpraxen, solche für Ziervögel oder auch für Reptilien. Die Bezeichnung ‚Kleintierpraxis‘ weist in der Regel darauf hin, dass man sich mit Hunden, Katzen und kleinen Heimsäugetieren befasst.“

Können Reptilien oder Ziervögel nicht behandelt werden, werde man auf entsprechende Experten hingewiesen. Ist der richtige Tierarzt oder die richtige Tierärztin gefunden, sollten die Kontaktdaten notiert werden und stets griffbereit sein.

  1. Über die Vorgeschichte des Tieres informieren Zentral für die Behandlung ist, dass dem Praxisteam möglichst genaue Informationen zum Zustand des Tieres vorliegen. So sollte der Halter mitteilen, um was für Beschwerden es geht, ob es eine wiederkehrende Krankheit ist oder Vorerkrankungen vorliegen und ob schon mit Medikamenten behandelt wurde. Sinnvoll ist, die entsprechenden Verpackungen mitzubringen.

  2. Die Dauer der Erkrankung exakt angeben Dr. Sindern rät zudem, die Dauer der Erkrankung genau anzugeben. Diese kann einen Einfluss auf die Dringlichkeit der Behandlung haben: „Eine Katze, die heute schon drei Mal erbrochen hat, muss am selben Tag untersucht werden“, sagt sie. „Eine Katze hingegen, die das zwei Mal wöchentlich tut, bekommt irgendwann in der Woche einen Termin.“

Für Tierärzte seien exakte Angaben wichtig, um abschätzen zu können, ob es sich um einen Notfall handelt: „Daher sollte man zum Beispiel nicht von einer starken Blutung sprechen, wenn aus einer Kralle drei Tröpfchen Blut zu Boden gefallen sind“, empfiehlt Dr. Sindern. „Eine offene, blutende Verletzung dagegen sollte keinesfalls über Stunden beobachtet werden.“

  1. Das Verhalten des Tieres genau beobachten Auch Informationen zum Verhalten des Tieres helfen, die Behandlung sicher und unkompliziert durchzuführen. So sollte der Halter darauf hinweisen, falls das Tier voraussichtlich ängstlich oder aggressiv reagiert. Für entsprechende Hunde sollten die Halter einen Maulkorb mitbringen. Wehrhaften Katzen kann hingegen mit speziellen Transportkörben geholfen werden, wie Dr. Sindern erklärt. Diese ermöglichen eine Sichtuntersuchung von allen Seiten und bieten sogar die Möglichkeit, Injektionen zu verabreichen.

  2. Die relevanten Unterlagen mitbringen Tierhalter sollten zudem den Impfpass des Tieres und Unterlagen zu früheren Behandlungen mitbringen. „Ist ein Tier schon woanders behandelt worden, sollten die Quittungen mitgeführt werden, denn auf diesen müssen die vermutete Krankheit, die ergriffenen Maßnahmen und die verordneten oder injizierten Medikamente stehen“, erklärt die Expertin.

Sie verweist darauf, dass diese Angaben gemäß der neuen Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte (GOT) verpflichtend sind: „Danach sollte man bei jedem Tierarztbesuch immer fragen, genauso wie nach einer Kopie der Laborwerte.“ Damit erspare man sich unnötige Untersuchungen, Kosten und somit auch Stress für das Tier.

  1. Das Tier rechtzeitig auf den Termin vorbereiten Bei anstehenden Untersuchungen sollte mindestens vier Stunden vorher nicht mehr gefüttert werden. Wasser ist aber weiterhin erlaubt. Zudem hat Dr. Sindern noch einen Tipp für Besitzer von Freigängerkatzen: „Katzen, für die am selben Tag ein Besuch in einer Praxis geplant ist, sollten keinesfalls nach draußen gelassen werden. Es wäre sehr peinlich, anrufen zu müssen, dass der Patient leider nicht gebracht werden kann, weil er nicht auffindbar ist.“

  2. Den Tierarztbesuch positiv verknüpfen Der vorausschauende Tierhalter trainiert den Besuch in der Praxis schon mit seinem jungen und gesunden Heimtier, sodass dieses ihn mit etwas Positivem verbindet. Dabei erfolgt zunächst eine Gewöhnung an die Transportbox und schrittweise auch an die Bewegungen und Geräusche im Auto sowie an die üblichen Handgriffe beim Tierarzt. IVH

Kinder und der Tod des Heimtiers: Wie mit der Trauer umgehen?

Kinder und der Tod des Heimtiers: Wie mit der Trauer umgehen?

Kinder und der Tod des Heimtiers: Wie mit der Trauer umgehen?

Der Verlust eines geliebten Heimtiers kann für die ganze Familie eine schwierige Zeit sein, insbesondere aber für Kinder, die das erste Mal mit dem Tod konfrontiert werden. Gerade in diesen Momenten fällt auf, dass Heimtiere immer häufiger wie Familienmitglieder oder Freunde wahrgenommen werden und ihr Fehlen einen großen Verlust bedeutet. Eltern sollten ihre Kinder in dieser schwierigen Phase unterstützen, wissen aber manchmal nicht wie.

Beate Alefeld-Gerges ist Vorstand und pädagogische Leiterin von Trauerland – Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche e.V. in Bremen. Täglich beschäftigt sie sich mit Kindern und wie diese vor allem mit dem Verlust eines nahestehenden Menschen umgehen: „Das ist je nach Alter ganz verschieden. Kinder unter sechs Jahren haben noch kein richtiges Verständnis vom Tod und sehen ihn eher als vorübergehend an; sie fragen oft, wann die verstorbene Person wiederkommt. Ab sieben Jahren verstehen die meisten Kinder dann diese Endgültigkeit und beginnen Fragen zu stellen. Einige haben Angst, dass auch geliebte Menschen oder weitere Tiere sterben könnten. Hier sollten Eltern ihnen erklären, dass der Tod des Heimtiers nichts mit der Gesundheit anderer zu tun hat. Ist das Heimtier an einer Krankheit verstorben, werden viele Kinder auch dazu Fragen haben, die soweit wie möglich beantwortet werden sollten. Jugendliche können den Tod schließlich akzeptieren, brauchen aber meist offene Gespräche und gemeinsamen Austausch, um mit ihrer Trauer zurechtzukommen.“

Trauer ist ein ganz natürlicher Prozess, über den Eltern mit ihren Kindern reden sollten und dabei ihre eigenen Gefühle nicht verbergen müssen. „Kinder gehen mit ihrer Trauer meist viel intuitiver um als Erwachsene. Sie halten keine traurigen Emotionen zurück, suchen bedenkenlos Halt in einer Umarmung und lassen vor allem auch glückliche Gefühle trotzdem zu – da können wir Erwachsenen uns oft eine Scheibe von abschneiden“, so die Expertin. Entsprechend sollte man Kindern Raum geben, über ihre Gefühle zu sprechen und allgemeine Fragen rund um das Thema Tod ehrlich und einfühlsam beantworten. Das gilt auch wenn ein geliebtes Tier verstorben ist. Es kann helfen, sich gemeinsam an die schönen Erfahrungen mit dem Tier zu erinnern, etwa: Was vermisst du am meisten? Erinnerst du dich an diesen einen lustigen Moment?

Auch Abschiedsrituale können Kindern helfen, ihre Trauer zu verarbeiten und dem Abschied einen festen Rahmen zu geben. Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit, das Tier beispielsweise auf einem Tierfriedhof oder in einem Friedwald mit einer kleinen Zeremonie zu bestatten. Wenn es die örtlichen Satzungen erlauben und das eigene Grundstück (nicht gemietet) nicht in einem Trinkwasserschutzgebiet liegt, können die meisten Heimtiere auch im eigenen Garten begraben werden. Zu den genauen Regelungen im jeweiligen Ort kann auch beim Veterinäramt nachgefragt werden. Generelle Fragen zur Tierbestattung beantwortet der Bundesverband der Tierbestatter auf seiner Webseite.

„Abseits von Beerdigungszeremonien gibt es aber auch viele Möglichkeiten, mit dem Nachwuchs kreativ zu werden und sich gemeinsam zu erinnern. Dann sind die Kinder ihrer Trauer nicht hilflos ausgeliefert, sondern können etwas tun“, erklärt Alefeld-Gerges. „Je nach Alter des Kindes kann es beispielsweise Bilder malen oder die Familie kann gemeinsam ein Buch mit Fotos, Geschichten und besonderen Erinnerungen basteln und gestalten. Kinder haben hier meist auch sehr viele eigene Ideen. Vielleicht hilft aber auch ein Erinnerungsstück wie das Lieblingsspielzeug des Tiers dabei, hin und wieder positiv an das Heimtier zurückzudenken. Alternativ kann man beispielsweise eine Kerze wählen, die das Kind immer dann anzünden darf, wenn es sich an gemeinsame Momente erinnern möchte oder man kann einen Luftballon mit einem Brief steigen lassen, um seinem geliebten Tier noch etwas mitzuteilen.“

Das Bedürfnis nach einem neuen Heimtier: Eine gute Idee? Früher oder später wird beim Kind oder den Eltern vielleicht der Wunsch nach einem neuen Heimtier aufkommen. Das ist grundsätzlich keine schlechte Idee – war doch das letzte Heimtier über einige Jahre schon ein treuer Begleiter, der für viel Freude gesorgt hat. Hierbei sollte man aber bedenken: Das neue Tier ist immer ein neues Individuum, auf das man sich neu einlassen muss – niemals aber ein bloßer Ersatz. „Ein solcher Schritt sollte daher immer nur erfolgen, wenn die Trauer nicht mehr so akut ist und man sich voll auf den neuen Mitbewohner einlassen kann“, rät die Expertin. „Das sollte keine vorschnelle Entscheidung sein. Geht die Idee von den Eltern aus, sollten sie sich vorher mit ihrem Kind zusammensetzen und es in die Überlegungen mit einbeziehen. Manche Kinder sind sofort bereit für solche Veränderungen – andere brauchen dagegen etwas länger, die Trauer vollständig zu verarbeiten.“

Gerade, weil die Eltern selbst in der Regel ebenso an ihrem Heimtier hingen wie das Kind, kann es sein, dass sie die Trauerphase überwältigt oder sie nicht wissen, was sie als nächstes tun sollen. „Glücklicherweise sind Eltern hier nicht auf sich allein gestellt“, sagt Alefeld-Gerges. „Wenn es darum geht, dem Kind das Thema Tod einfühlsam zu vermitteln, gibt es zum Beispiel viele Kinderbücher, die dabei unterstützen können und das Thema kindgerecht aufarbeiten. Etwa das Buch „Gehört das so?“ über ein Mädchen, dessen Kanarienvogel verstorben ist und das nun lernt, mit der Trauer umzugehen. Solche Geschichten geben einen guten Anstoß, über den Verlust oder Fragen des eigenen Kindes gezielt zu sprechen. Wenn ein Kind auch nach längerer Zeit Schwierigkeiten hat, mit dem Verlust umzugehen, sollte man aber auch nicht davor zurückscheuen, professionelle Hilfe zu suchen, etwa bei einem Kinderpsychologen. Im Gegensatz zu den selbst trauernden Eltern sind diese darin geschult, mit solch schwierigen Themen umzugehen.“

Für Unterstützung können sich Kinder oder Eltern für ihre Kinder zum Beispiel an Einrichtungen wie Trauerland, an die bundesweite Jugend-Onlineberatung zu den Themen Abschied, Tod und Trauer (https://www.da-sein.de/) oder die Telefonseelsorge „Nummer gegen Kummer“ unter der 116 111 wenden. IVH

HRDD Generalversammlung 2024

HRDD Generalversammlung 2024

Leichenspürhunde: Unverzichtbare Helfer in der Not Ein Blick auf die Generalversammlung von Human Remain Detection Dog International

Zugegeben: Appetitlich ist das Thema nicht. Bei der Generalversammlung von Human Remains Detection Dog International (kurz: HRDD International), die unlängst als Hybridveranstaltung in Kronach stattfand, ging es um die Suche nach verstorbenen Menschen, beziehungsweise deren Überresten. Manfred Burdich, Vorsitzender von HRDD International konnte zur Versammlung Delegierte aus Deutschland, Kanada, Großbritannien, Nordirland und von den Philipinen begrüßen. Die Delegierten aus Ungarn und Österreich verfolgten die Veranstaltung durch Transkription.

Human Remains Detection Dog® INTERNATIONAL koordiniert den Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen den Mitgliedsorganisationen, um sicherzustellen, dass die Hunde auf dem neuesten Stand ausgebildet werden und bewährte Verfahren im Bereich der zivilen Leichensuche angewendet werden. Hierfür hat HRDD International Mindeststandards verabschiedet, deren Einhaltung für alle Mitgliedsorganisationen verpflichtend sind. Für das kommende Jahren will HRDD International ein Akkreditierungsverfahren etablieren, welches die Ausbildungsprogramme der einzelnen Organisationen überprüft und nachhält. Dafür wurde im Nachgang zur Versammlung eine Arbeitsgruppe gebildet. Diese besteht aktuell aus Adrian Rogulski (UK), Iris Bergen-Chiasson (Kanada) und Manfred Burdich (Deutschland).

Ein solches Treffen bietet nicht nur eine Plattform zum Erfahrungsaustausch, sondern hebt auch die oft übersehene, aber immens wichtige Rolle von Leichenspürhunden hervor. „Allein die aktuelle Flutkatastrophe in Spanien hat gezeigt, wie wichtig die Etablierung von Leichenspürhunden im Katastrophen- und Unglücksfall ist“, so Manfred Burdich. Und obgleich HRDD International erst vor einem Jahr in Erfurt gegründet wurde, konnten Suchanfragen u.a. in Deutschland, Bosnien-Herzegowina und auf Korsika angenommen werden.

Meilenstein in diesem Jahr war die vertraglich geregelte Kooperation mit der Internationalen Rettungshunde Organisation (IRO) mit Sitz in Salzburg (Österreich). „Diese Kooperation schafft ein Netzwerk aus über 150 Organisationen weltweit“, so Burdich. „Die Vernetzung erstreckt sich aber nicht nur auf den potenziellen Einsatzfall sondern auch auf das Thema Ausbildung und Beurteilung der Suchhundeteams.“

Eines der Hauptthemen der Versammlung war die Verbesserung der internationalen Zusammenarbeit und die Harmonisierung der Trainingsstandards. Ein einheitlicher Ausbildungsansatz, so die Delegierten, sei entscheidend, um die Effizienz und Effektivität bei der Suche zu maximieren und grenzübergreifende Einsätze zu erleichtern. Die Delegierten kamen auch überein, dass mehr in Optimierung der Hundeausbildung investiert werden soll, um ihre Fähigkeiten weiter zu verfeinern.

Besonderes Augenmerk wurde auf die psychologische Unterstützung sowohl der Hunde als auch ihrer menschlichen Begleiter gelegt. Die Arbeit auf den oftmals traumatischen Einsatzgebieten kann sowohl für Mensch als auch Tier eine erhebliche Belastung darstellen. Daher wurde betont, wie wichtig es ist, nach intensiven Einsätzen auf die psychische Gesundheit zu achten und regelmäßige Erholungsphasen und auch Supervisionen einzuplanen. Hierfür verfügt HRDD International bereits über mehrere ausgebildete Psychosoziale Notfallversorger.

Gut zu wissen sei es auch, dass Leichenspürhunde nicht nur bei internationalen Katastrophen eingesetzt werden, sondern auch in der örtlichen Gemeinschaft eine bedeutende Rolle spielen können. Ob bei der Suche nach vermissten Personen nach einem Unglücksfall oder bei der Unterstützung lokaler Suchteams – die Fähigkeiten dieser Hunde sind dann unverzichtbar, wenn von einem Todesfall auszugehen ist, wobei der Bereich der Forensik klar ausgeschlossen ist.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Generalversammlung von HRDD International nicht nur ein erfolgreiches Zusammentreffen internationaler Experten war, sondern auch das Bewusstsein für die wichtige Arbeit von Leichenspürhunden über die Region hinaus schärfte. Mensch und Hund arbeiten in einem einzigartigen Team zusammen, um bei Katastrophen und Unglücken zu helfen, und verdienen sowohl Anerkennung als auch Unterstützung durch die Bevölkerung.

Bild: Die Generalversammlung war auch mit einem kleinen Training im ehemaligen Hartsteinwerk Förtschendorf verknüpft. Das Gelände wurde für diesen Tag von der Arbeitsgemeinschaft Mantrailing - Rettungshundestaffel & Therapiehundezentrum überlassen.